Streit um "Aktienrente": Der Sozialverband VdK hält das geplante Generationenkapital für fragwürdig und fordert andere Lösungen. Selbst die Grünen sind skeptisch.
Der Sozialverband VdK fordert von der Bundesregierung Alternativen zum geplanten Generationenkapital bei der Rente. "Diese Wette auf die Zukunft kann richtig schiefgehen", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Daher muss der Staat andere Möglichkeiten nutzen, um für gute Renten zu sorgen, als in fragwürdige Aktien zu investieren." Das Generationenkapital ist ein zentrales Element der geplanten Rentenreform der Regierung. Zunächst sollen 10 Milliarden Euro aus öffentlichen Krediten am Kapitalmarkt angelegt werden. Mit den Erträgen soll ein Anstieg der Rentenbeiträge in Zukunft abgemildert werden. Damit unterscheidet sich das Generationenkapital von dem FDP-Konzept der Aktienrente, bei dem zwei Prozent des Einkommens in eine kapitalgedeckte Vorsorge gesteckt werden sollten.
Wenn dieser Vorschlag von der CDU gekommen wäre, hätte mit Sicherheit Merz seine dreckigen Finger im Spiel, man kennt ja seine Vergangenheit. Ich denke mal die FDP hat diese Idee dankbar aufgegriffen.
Die Rente wird angesichts der demografischen Entwicklung zunehmend defizitär, denn das Finanzierungskonzept fußt darauf, daß mehr Kinder geboren werden als Rentner sterben. Aktuell ist es aber genau anders herum. Die Folge: Der Staat muss die Rentenkassen mit immer größer werdenden Zuschüssen stützen. Die aktuellen Rentenbeiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben eine Größe erreicht, welche die Einzahler an ihre Grenzen führt. Eine weitere Erhöhung wäre angesagt, ist aber sozialpolitisch absolut kontraproduktiv. Das Rentenniveau ist auf ein mittlerweile ungesundes Maß abgesenkt worden. Eine weitere Absenkung ist also ebenfalls kontraproduktiv.
Also muss ein anderes Finanzierungsmodell gefunden werden.
Sinnvoll wäre ein kapitalgedecktes Finanzierungsmodell, wie wir es jahrzehntelang von der Kapitallebensversicherung kannten. Das bisherige Finanzierungsmodell ist ein Umlagesystem, bei dem die gerade eingezahlten Beiträge der aktiven Einzahler gleich wieder an die Rentenempfänger ausgezahlt werden.
Was jetzt vorgeschlagen wird, ist ein erster Schritt, um durch Geldanlage Kapital zu erwirtschaften, ohne die Rentbeiträge erhöhen und/oder das Rentenniveau absenken zu müssen. Klassische Anlageformen mit geringen Risiko bringen heute leider keine hinreichenden Renditen. Deswegen macht ja auch heutzutage eine Kapitallebensversicherung keinen Sinn mehr. Für den Staat als Anleger bleibt deswegen nur noch der Weg über Anlageformen im Aktienmarkt.
Dieser Kapitalstock von 10 Milliarden Euro wird bestenfalls einen Beitrag zur Minderung der jährlichen Aufwuchses des Steuerzuschusses in das Rentensystem leisten können. Läßt man für einige Jahre die erwirtschafteten Gewinne in dem Kapitalstock, wird dieser größer und kann womöglich irgendwann die Zuschüsse aus der Steuerkasse überflüssig machen.
Bei einem Grundkapital von 10 Milliarden Euro können die Anlagen hinreichend breit gestreut werden, sodaß das Verlustrisiko in engen Grenzen gehalten werden kann. Allerdings braucht man dafür Fondsmanager, die ihr Geschäft verstehen und keine Amateure aus der Beamtenschaft.
Zitat von Alfons im Beitrag #2.............. Allerdings braucht man dafür Fondsmanager, die ihr Geschäft verstehen und keine Amateure aus der Beamtenschaft.
Darauf kann man nur hoffen.......
Die schwerste Turnübung ist immer noch, sich selbst auf den Arm zu nehmen...