Lang ersehnt hatten die Menschen den März mit seiner süßen Frühlingsluft und den wärmenden Sonnenstrahlen. Auch der März selbst war hocherfreut. „März ist toll!“, hörte er ein Kind rufen. „Er hat den Winter verjagt.“ „Ja“, sagte eine Frau. „Wie sehr liebe ich die Frühlingsblumen, die er mitbringt.“ „Ich mag den lauen Wind, den er ins Land hereinschickt“, ergänzte eine andere Frau. „Es macht Spaß, im Garten zu arbeiten“, freute sich ein Mann. „Und ich habe endlich wieder Freude am Joggen“, ergänzte ein anderer Mann. „Und ich …“ „Ja, und ich …“ Die Stimmen der Menschen überschlugen sich fast. „Der März ist mir der liebste Monat im Jahr“, rief da jemand so laut, dass es alle hören konnten. „Er bringt uns neues Leben zurück.“ Ein vielstimmiges Jaaa erschallte. Der März, der zufrieden auf einer Schönwetterwolke lümmelte, schickte diese Worte mit dem Wind weit übers Land, damit alle sie hörten. Dann zwinkerte er seinen Monatskollegen zu und prahlte: „Mich mögen sie am besten leiden. Ich bringe den Menschen neues Leben zurück. Hört ihr?“ Ja, die Monate hörten das Prahlen ihres eitlen Kollegen und ärgerten sich über diesen eingebildeten Kerl. Wütend warf jeder von ihnen ein paar Monatswettergaben in den großen Wettertopf: Hitze und Gewitter von den Sommermonaten, Wind und Nebel von den Herbst-, Kälte und Schnee von den Wintermonaten. Diesen Topf überreichten sie dem April, den sie zum März, diesem Angeber, schickten. Aber bis der April damit auf der Erde ankam, war der März längst vorüber. Kopfschüttelnd beobachtete er das Treiben, das der April mit den Wettergaben seiner Kollegen auf der Erde veranstaltete: Sonne, Hagel, Regen, Sturm und Schnee, und das oft genug an einem einzigen Tag. „Kein Wunder, dass die Menschen den April nicht gut leiden mögen. Ein Narr ist er, der nicht weiß, was er will“, sagte er hochnäsig und grinste den anderen Monaten mit hochmütiger Miene zu.
Zitat von kindeli im Beitrag #3Mir gefällt diese Geschichte auch, Moorchen. Sie lässt nachdenklich werden.... Du hast sie selbst geschrieben?
Nein unter der Geschichte steht Elke Bräunling. Auf die greife ich eigentlich öfter zurück.
Ich selber habe früher auch oft und gerne Geschichten geschrieben, und gedichtet. Mein Talent war auch in meiner Firma bekannt. Jedes Mal wenn es was zu feiern gab Geb, Jubiläum, Abschied... trat man an mich heran. leider sind mir irgendwie dieTalente abhanden gekommen, die Wortgewandheit ist nicht mehr das was sie mal war. Nur Übung macht den Meister, gelle?
genauso wie das Aquarellmalen. Wahrscheinlich aus Zeitgründen. Der Mann im Hintergrund war oft beruflich in der Weltgeschichte unterwegs und ich mit 2 Kindern im Abstand von 1 Jahr war allein. Großeltern weit weg.