„Ich will Spaß haben! Hört ihr? Spaß und Lachen und bunte Farben.“ Laut hallten die Wünsche des Februars übers Land. „Spaß? Unser Dasein ist kein Spaß“, riefen die anderen Monate, und der Juni ergänzte: „Wir alle haben einen wichtigen Job zu tun. Da bleibt keine Zeit zum Spaßen.“ „Richtig!“ Der Oktober nickte. „Und du, Februar, musst ‚wintern‘. Das ist ein äußerst ernsthaftes Geschäft.“ „Langweilig ist es“, maulte der Februar, der keine Lust mehr auf Winter hatte. „Dieses Winterweiß ist blass und grau und kalt. Es passt nicht zu mir und meiner warmen Seele. Ich bin ein fröhlicher Monat.“ „Du bist aber ein Wintermonat“, erklärte der Dezember. „Der dritte, wie du weißt.“ „Genau“, stimmte der Januar zu. „Also benimm dich auch, wie es sich für einen von uns ziemt und tu deinen Job.“ „Nein?“, wehrte sich der Februar. „Ich bin fröhlich. Und lustig. Und bunt. Und immer guter Laune.“ Aufgekratzt und munter umtanzte er seine Monatskollegen, die eigentlich in Ruhe Winterschlaf halten wollten. „Los, wacht auf und kommt mit!“, rief er. „Es ist Partyzeit.“ „Nein“, erklärte der Juli sanft. „Es ist Winter und Ruhezeit.“ „Ja, lass uns ausschlafen! Bald erwacht die Natur und dann wird’s stressig“, warf der März ein. „Mit mir beginnt die Zeit des Neubeginns und ich habe Tag und Nacht zu tun. Also bitte, lass mich ruhn!“ „Hihi!“, kicherte der Mai. „Und in unserer Amtszeit werden sich die Menschen bald wieder vergnügt im Freien freuen, ohne …“ „Ohne dicke Jacken, Mützen und Schals“, fügte der April hinzu. „Ich kann es kaum erwarten. Dennoch dürfen wir jetzt nicht …“ Mit einem lauten „Pah!“ unterbrach der Februar seine Kollegen erneut. „Dürfen? Ich darf alles!“, lachte er zufrieden auf. „Ich bin ein Narr und meine Narrenkappe trage ich mit Stolz. Schaut aufs Land hinunter! Bunt! Überall seht ihr bunt. Sie sind jetzt schon draußen unterwegs, die Menschen. Und fröhlich sind sie. Seht ihr, wie sie durch die Straßen tanzen, in bunte Gewänder gehüllt? Ich muss deshalb nun auch los! Die Menschen erwarten mich, den farbenfrohen Narrenmonat.“ „Ein fauler Kerl bist du“, empörte sich der Januar, dessen Zeit sehr stressig gewesen war, weil er für einen richtig wintrigen Winter gesorgt hatte. „Streber! Pah!“ Der Februar lachte hell auf. Er warf sich seinen bunten Umhang über die Schultern, setzte sich eine Narrenkappe auf und pustete Luftschlangen auf die Häupter seiner Kollegen. Dann griff er in seine Tasche und warf dem Land ein paar Hände voller Konfetti entgegen. Sogleich mischten sich kleine bunte runde Farbtupfer mit den tanzenden Schneeflocken und betupften das Land rot, blau, grün, gelb, lila und pinkfarben. „Ich komme!“, rief der Februar. „Das Leben ist Party! Hört ihr? Ich kommeeeee!“ Und ehe einer der Monate noch etwas sagen konnte, hatte er sich in einer Stadt auch schon singend und schunkelnd unters Narrenvolk gemischt. Da lächelten die Monate und der August sagte mit einem Grinsen: „Lasst ihm seinen Spaß! Wie jedes Jahr vergisst unser fröhlicher Freund die andere Seite seiner Zeit, die Zeit des Fastens und des Reinigens. Danach … nach den Festen und Feiern. “ Der Januar nickte. „Jedes Ding hat zwei Seiten.“ Er lachte und pustete ein paar besonders eisige Winde und Schneewolken über das feiernde Februarland. Es war schließlich Winter …