ARD: Deutscher Eisschnellläufer mutmaßlicher Kunde von Erfurter Arzt
ktualisiert am 24. März 2019, 19:38 Uhr Der Doping-Skandal um den Erfurter Sportarzt Mark S. weitet sich aus. Laut Medienberichten sind offenbar auch deutsche Sportler involviert.
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In den Doping-Skandal um den Erfurter Sportarzt Mark S. sind offenbar auch deutsche Sportler involviert. Wie die ARD-Dopingredaktion am Sonntag berichtete, soll ein deutscher Eisschnellläufer und Olympia-Teilnehmer wiederholt sein Blut vom Erfurter Netzwerk manipuliert haben lassen.
Der Name des betroffenen Eisschnellläufers sei der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) mittlerweile bekannt. Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) kündigte auf SID-Anfrage eine Stellungnahme "zu einem späteren Zeitpunkt" an. Auch weitere involvierte Sportler sollen laut der ARD-Dopingredaktion aus Deutschland kommen.
"Operation Aderlass" Nach Angaben der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Dopingkriminalität in München sind derzeit 21 Sportler aus acht europäischen Ländern im Rahmen der "Operation Aderlass" im Visier der Ermittler. In zwölf Ländern sollen sie zwischen 2011 und 2019 unter Anleitung des Erfurter Netzwerks Eigenblut-Doping betrieben haben.
Vier der fünf nach derzeitigem Stand involvierten Sportarten sind mittlerweile benannt: Eisschnelllauf, Leichtathletik, Skilanglauf und Radsport. "Ein nicht unerheblicher Teil der Athleten war im Radsport tätig", sagte Oberstaatsanwalt Kai Gräber der ARD: "Auch Radsportler sind betroffen, die an großen und langen Rundfahrten teilgenommen haben."
(dpa/fra)
Sie können es nicht lassen, dabei kommt es früher oder später doch raus
Nee, das war ja anders mit Rußland, weil die flächendeckend fast alle ihre Sportler gedopt haben. Die werden also hierbei bloß einzelne Sportler rauspicken, sind ja offensichtlich aus mehreren Ländern.
Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hat sich zum Doping-Skandal um den Erfurter Arzt Mark S. geäußert. Sie beteuert, nicht darin verwickelt zu sein und fordert gleichzeitig die auf, die beteiligt sind, sich zu offenbaren.
Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hat versichert, dass sie nicht am Doping-Skandal um den Erfurter Mediziner Mark S. beteiligt ist.
"Um allen Spekulationen vorzubeugen, wiederhole ich an dieser Stelle: Ich habe in meiner gesamten Karriere nie gedopt, niemals unerlaubte Mittel zu mir genommen oder verbotene Methoden angewandt", erklärte die fünfmalige Olympiasiegerin auf ihrer Facebook-Seite.
Doping mit Hilfe von Mark S.: 9 von 21 Namen bekannt Laut ARD-Dopingredaktion gehört ein Mitglied der Olympia-Mannschaft aus der deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) zum Netzwerk des Erfurter Arztes.
Bislang sind nach Informationen der Staatsanwaltschaft neun von 21 dopenden Sportlern bekannt, die seit 2011 mit Hilfe von Mark S. Blutdoping vorgenommen haben sollen.
Claudia Pechstein: "Die Situation ist unerträglich" Pechstein erklärte, dass die den Fall "voller Wut und Enttäuschung" verfolge. Sollte tatsächlich ein deutscher Eisschnellläufer beteiligt sein, forderte die Berlinerin, dass dieser sich sofort offenbaren sollte.
"Solange das nicht geschieht, liegt ein Generalverdacht über dem deutschen Eisschnelllauf. Diese Situation ist für alle sauberen Athleten unerträglich", erklärte Deutschlands Rekord-Winterolympionikin.