Das Lied ist in der Tat traurig und unverändert aktuell.
Das Insektensterben, worüber aktuell diskutiert wird, hat allerdings andere Ursachen. Es geht nämlich um die Industrialisierung unserer Landwirtschaft mit immer größeren, monokulturellen Anbauflächen, bei denen obendrein aus insgesamt weniger werdenden Anbaufächen immer mehr Ertrag erwirtschaftet werden muss. Das führt zu exzensivem Einsatz von Planzenschutzmitteln und immer intensiverer Schädlingsbekämpfung, wobei auch viele Nutzinsekten - allen voran die Bienen - kollateral ebenfalls geschädigt werden. Wildpflanzen werden immer weniger und damit verschwinden Lebensräume für Insekten und Kleintiere.
Die Liste lässt sich noch fortsetzen.
Ich für meinen Teil leiste im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten, einen kleinen Beitrag, um dem Insektensterben entgegen zu wirken. Auf den rund 300 m² Rasenfläche vor und hinter meinem Haus werden ausschließlich heimische Blütenpflanzen gepflanzt. Ich setze keinerlei Chemie zur Schädlingsbekämpfung ein. Statt dessen sehe ich zu, daß ich Lebensraum schaffe für natürliche Feinde der Schädlinge. Dazu gehört auch, daß ich an einer geeigneten Stelle ein Insektenhotel plaziere. Dazu gehört auch, daß ich meine Kletterrosen zusammen mit Himbeeren gepflanzt habe. Diese Kombination hat sich eher zufällig ergeben, zeigt aber eine durchschlagende Wirkung. Seit die Himbeeren im gleichen Beet wie die Kletterrosen wachsen, habe ich keine Läuse mehr an den Rosen.
Ich habe das ganze Jahr über Vögel (vom Spatz bis zu Elstern und Krähen) auf meinen Grünflächen zu Gast (sehr zum Ärger meines Nachbarn). Im Sommer finden sie allemal genügend Nahrung; im Winter können sie sich an meinen Feuerdornen satt fressen. Vogelhäuschen und Vogelfutter (womöglich mit Ambrosia-Samen verseucht) gibt es bei mir nicht mehr.